Weitere Informationen
- SRCCL Report download page — IPCC
- SRCCL Report – Chapter4: Land Degradation
- IPCC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL) 2019
- Landwirtschaftlich genutzte Böden in Deutschland - Erste Bodenzustandserhebung Thuenen-Report 64
Was bedeutet „Landdegradierung“?
Das Land – Böden/Pflanzen – speichert unterschiedlich viel Kohlenstoff und entzieht der Luft so CO2. Moore speichern am meisten, gefolgt von Wäldern, dann Weiden und schließlich Äckern. Werden Moore entwässert, um daraus Weideland zu machen, oder Wälder gerodet, um Ackerland zu gewinnen, so vermindert sich die Kohlenstoffspeicherung der Böden und der darauf wachsenden Pflanzen. Die Speicherfähigkeit des Bodens sinkt auf Null, wenn er z. B. durch Bebauung versiegelt wird. Diese Reduzierung der Speicherfähigkeit von CO2 wird in der Wissenschaft als „Landdegradierung“ bezeichnet.
Wälder, Weiden und Äcker speichern darüber hinaus je nach der Form der Bewirtschaftung unterschiedlich viel CO2 als Kohlenstoff. Die industrielle Landwirtschaft leert z. B. den CO2-Speicher Ackerboden, während eine ökologische Humuswirtschaft den Speicher füllt.
Der SRCCL-Report des IPCC (Weltklimarats) beschäftigt sich im Kapitel 4 mit der Landdegradierung. Danach entfallen von den weltweiten vom Menschen gemachten THG-Emissionen immerhin ca. 23 % auf die Landnutzung (Land- und Forstwirtschaft) durch den Menschen. Dabei sind die CO2-Emissionen der Landwirtschaft wegen fehlender Daten noch gar nicht erfasst; erfasst sind nur die anderen Treibhausgase wie insbesondere Methan und Lachgas. Inzwischen gibt es einen Bericht für Deutschland nach Vorgaben der EU – den Thuenen Report 64 – , der deutlich macht, dass die landwirtschaftliche Landnutzungsänderung, aber auch die Form der Bodenbewirtschaftung einen erheblichen Einfluss auf die CO2-Speicherfähigkeit der Böden hat.
Fazit
Ohne Änderung der Landnutzung sind Netto-Null-Emissionen nicht realisierbar. Die Landnutzung muss vom Emittenten von Treibhausgasen zum Speicher von CO2 werden.